Bismarcksches Bündnissystem: Die außenpolitische Lage des Deutschen Reiches war nicht ungefährdet (Mittellage in Europa, Feindschaft Frankreichs, zunehmende Instabilität der Lage durch -> Nationalismus und Imperialismus der europäischen Großmächte)
Mit den Mittelnklassischer Diplomatie wollte Bismarck diese Lage stabilisieren, indem er Österreich-Ungarn und Russland durch ein kompliziertes Vertragssystem an Deutschland zu binden, Frankreich zu isolieren und Rivalitäten der Großmächte aus Europa heraus in die Kolonien zu dirigieren versuchte. Trotz meisterhafter Handhabung gelang diesedefensive Außenpolitikaber immer weniger. Nach Bismarcks Entlassung ging das Deutsche Reich, u.a. beeinflusst von den Weltmachtphantasien Wilhelms II., zu einer im Kern offensiven, auf Machtzuwachs ausgerichteten Politik über, die einer der wesentlichen Hintergründe für den Ersten Weltkrieg war.
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